
Gary Ridgway im „Bunker“, Sommer 2003
Quelle: King County Police
Das Gebäude, in dem das neue Hauptquartier der Task Force untergebracht war, hieß unter den Beamten nur der »Bunker«. Die Bezeichnung war dem Äußeren des Hauses geschuldet. Die vordere Hausfassade verfügte über keinerlei Fensteröffnungen. Die wenigen Fenster der Rückseite waren komplett mit schwarzen Vorhängen verhangen. Der Hauseingang war als solcher zunächst nicht zu erkennen. Er befand sich im Keller und ließ sich nur durch eine Treppe erreichen, die am rückwärtigen Teil des Gebäudes angebracht war. Der Eingangsbereich grenzte unmittelbar an einen Parkplatz. Die Task Force nutzte die unterste Etage des ehemaligen Bürokomplexes. Das Herzstück bildete ein etwa hundert Quadratmeter großer Raum. In der Mitte standen Kisten mit Akten und Beweismaterial, Kopierpapier, Kopiermaschinen sowie Regale. An den Wänden waren Büronischen eingelassen. Sie wurden von Mitarbeitern aus dem Stab des Staatsanwalts und der Task Force genutzt.
Gary Ridgway war in einem separaten Raum untergebracht, solange die Beamten ihn nicht verhörten. Die kleine Zelle war lediglich mit einer Liege und einem Stuhl möbliert. Der Badezimmerbereich mit Toilette und Waschbecken war davon abgetrennt. Daneben stand eine Campingdusche. Darüber hing ein Wasserkanister von der Decke herab. Gary Ridgway durfte sich einmal täglich kalt duschen. Eine Küchenzeile mit einem Spülbecken, einem Kühlschrank, einer Kaffeemaschine und einer Mikrowelle komplettierte die trostlose Innenausstattung. Ansonsten starrte Gary Ridgway gegen vier kahle Betonwände.
An der Decke war eine Kamera montiert. Gary Ridgway wurde rund um die Uhr überwacht. Privatsphäre war für ihn nicht vorgesehen. Vor der Tür schoben zwei, manchmal vier Beamte gleichzeitig Wache. Auch hier überließ die Task Force nichts dem Zufall. Man hatte Mitglieder des SWAT-Teams, des Sondereinsatzkommandos, für diesen Job abkommandiert. Sie waren schwer bewaffnet und trugen gefährlich aussehende Elektroschockpistolen am Gürtel. Ein Schuss aus einer dieser Kanonen hätte vermutlich binnen Sekundenbruchteilen jeden Elefanten zu Boden gehauen. Weiterlesen →