Rodney Alcala – Der Fotograf (aktuelles Projekt)

Rodney Alcala, 2.9.1997 Quelle: San Quentin State Prison, California Department of Corrections and Rehabilitation
Rodney Alcala, 2.9.1997
Quelle: San Quentin State Prison, California Department of Corrections and Rehabilitation

Ich hatte an dieser Stelle schon mal angekündigt, dass Ted Bundy mein nächstes Großprojekt wird. Daran hat sich auch nichts geändert, aber … Herrje! Das Projekt ist ähnlich ausufernd und aufwendig, wie es „Todesmeile“ bereits war. Richtige Maloche. Ich bin immer noch nicht über das Sammeln und Sortieren hinausgekommen, denn Zeit war für mich ein knappes Gut in diesem Winter.

Deshalb habe ich mich mittlerweile entschlossen, einen anderen Stoff dazwischenzuschieben, der sich etwas schneller zu einem Buch verarbeiten lässt. Der Arbeitstitel lautet „Der Fotograf“ und das Buch handelt von dem Serienmörder Rodney Alcala, in den Medien auch als „The Dating Game Killer“ bekannt. „The Dating Game“ ist im deutschen Fernsehen unter dem Titel „Herzblatt“ ein Begriff. Rodney Alcala hatte dort einen Auftritt als Kandidat, das Videoband dieser Sendung sollte später im Gerichtsverfahren noch eine Rolle als Beweismittel spielen.

Rodney Alcala und Ted Bundy

Der Fall Rodney Alcala weist in mancherlei Hinsicht Parallelen zu Ted Bundy auf. Wie bei Bundy handelt es sich beim Täter um einen auf den ersten Blick charmanten und überdurchschnittlich begabten jungen Mann. Rodney Alcala war Absolvent zweier renommierter Kunsthochschulen und machte seinen Abschluss in Fotografie. Er galt als brillanter Student, dem beruflich alle Türen offenstanden. Aber seine Karriere war von Anfang an auf einer Lüge aufgebaut. Seine Zulassung zur Universität von New York hatte er sich nämlich unter einem falschen Namen erschlichen.

Aus Alcalas Sicht gab es einen plausiblen Grund dafür: In seiner Heimatstadt Los Angeles fahndete man seinerzeit nach ihm, weil er ein achtjähriges Mädchen vergewaltigt und beinahe getötet hatte. Als seine Tarnung Jahre später aufflog und man ihn schließlich verhaften konnte, kam er mit einem milden Urteil davon. Nach zwei Jahren war er wieder ein freier Mann. Das sollte in den darauffolgenden Jahren noch mehreren Mädchen und jungen Frauen zum Verhängnis werden. Denn welche Lehren hatte er aus seiner Haftstrafe gezogen? Hinterlasse niemals Zeugen. Hatte Rodney Alcala seine Opfer erst einmal in der Falle, ging er äußerst brutal vor. Aber zuvor setzte er seinen manipulativen Charme ein, um sie in diese Falle zu locken. Darin war er Ted Bundy sehr ähnlich.

Eine Besonderheit des Falls Rodney Alcala sind die zahlreichen Prozesse, die seit seiner endgültigen Verhaftung in den 1980ern gegen ihn geführt wurden. Teilweise kamen sie durch Revisionen zustande, teilweise entdeckte man erst viele Jahre später, dass Rodney Alcala für weitere Morde verantwortlich war. Einen echten Schocker präsentierten die Ermittlungsbehörden während des drittletzten Verfahrens 2010. Die Polizei hatte rund 1.000 Fotografien sichergestellt, die sich im Besitz Alacalas befanden und vermutlich von ihm selbst angefertigt wurden. Alle zeigten sie unbekannte junge Frauen, von denen die Kriminalbeamten nicht zu sagen wussten, ob es sich um zufällige Schnappschüsse oder weitere Opfer des Serienmörders handelte.

„Interessante Kriminal-Prozesse“ von Hugo Friedländer kostenlos

Ich plane, in den nächsten ein bis zwei Wochen eine mehrseitige Zusammenfassung dieses Kriminalfalls zu verfassen, damit man als Leser einen ersten Einblick gewinnt. Den Text können Sie auf meiner zweiten Seite True Crime unlimited – Bibliothek der wahren Kriminalfälle nachlesen. Den Beginn der Artikelserie finden Sie hier. Die Recherchen für das Buch sind weitestgehend abgeschlossen und ich habe inzwischen mit dem Schreiben der Rohfassung begonnen.

Wer nach weiterem Lesestoff sucht und sich außer für zeitgeschichtliche True Crime-Geschichten wie „Todesmeile“ auch für historische Kriminalfälle interessiert, findet auf meiner Seite True Crime unlimited im Moment übrigens ein interessantes Angebot. Dort habe ich das zehnbändige Werk „Interessante Kriminal-Prozesse“ von Hugo Friedländer, einem Gerichtsreporter aus der Zeit 1871-1914, eingestellt. Die Bücher schildern teilweise sehr ausführlich die Prozesse von 63 berühmten Kriminalfällen aus der Deutschen Kaiserzeit. Die E-Books (als epub, mobi für Kindle und PDF verfügbar) stelle ich allesamt kostenlos zur Verfügung, da die Texte nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen. Einfach runterladen und lesen!

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